Spielbericht 1. Mannschaft, Di. 08.03.2011 20:00 gegen EHC Chur

1. Mannschaft, Di 08.03.2011 20:15 gegen EHC Chur, Feld: Dielsdorf

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 2. Spiel, Playoff-Halbfinal:– Illnau-Effretikon - Chur Capricorns 1:5 (0:1, 0:3, 1:1)

EIE mit zweitem Gesicht zum kleinen Teilerfolg

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) verlor im Dielsdorfer-Exil auch sein Playoff-Halbfinal-Heimspiel gegen Chur Capricorns. Allerdings zeigten die Zürcher Oberländer ihr zweites Gesicht, vermochten die zweite Niederlage im Folge gegen den Favorit aus dem Bündnerland nicht zu verhindern. Diesmal verlor der EIE ‚nur 1:5 (0:1, 0:3, 1:1). In der Best-of-five Serie führt Chur Capricorns vor seinem zweiten Heimspiel donnerstags im eigenen Hallenstadion 2:0.

Heinz Minder, Dielsdorf

Winston Churchill sagte einst: „die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird“. Samstags fiel der EIE in Chur brutal auf die Nase. Von der schallenden Ohrfeigen einer schmerzhaften 0:17 Niederlage, haben sich die Zürcher gut erholt. Sie zeigten sich im Zürcher Unterland kämpferisch. Und der EIE war diesmal präsent, auch wenn es am Ende nicht reichte, um dem grossen Favorit ein Bein zu stellen. Leicht machte es die Mannschaft von Dieter Wieser und Michel Zimmermann dem Gast keineswegs.

Fazit der zweiten Halbfinal-Playoffpartie des EHC Illnau-Effretikon: Wie im Vorjahr hat es den EIE wieder getroffen, gegen die wohl spielstärkste Mannschaft im Ausstich um den Aufstieg in die Erstliga antreten zu müssen. In der letzten Saison hiess der EIE-Halbfinalgegner HC Chiasso. Gegen die Tessiner verlor Wiesers-Truppe drei Mal in Folge (4:6, 1:5, 4:7). Vermochte Illnau-Effretikon in der Meisterschaft sein Heimspiel gegen Chur Capricorns noch in der Verlängerung 3:2 zu gewinnen und den Churern die erste Niederlage in der zweiten Saisonhälfte zu zufügen, reichte es nun auch im zweiten Halbfinale nicht. Nach 22 Gegentoren und 115 Minuten und 30 Sekunden Spielzeit dann doch noch das Erfolgserlebnis für den EIE.

Patrick Lamprecht prüfte Carlo Mazza. Dieser liess die Scheibe nach vorne abprallen. Marcel Sommer war zur Stelle und hob den Puck unter das Torgestänge. Dieses EIE-Tor fiel in der 57. Minute. Zu diesem Zeitpunkt führte Chur Capricorns aber bereits wieder uneinholbar 5:0.

So leicht wie samstags in Chur machte Illnau-Effretikon diesmal der Mannschaft von Alex Andjelic das Leben nicht. Die EIE-Kampfansage manifestierte sich bereits in der Garderobe. Da dokumentierte sich der Wille der Spieler, sich für die Churer-Schmach zu rehabilitieren. Allerdings brach das gefasste Konzept frühzeitig in sich zusammen. Illnau-Effretikon wurde in der Startphase und aus einer Vorwärtsbewegung auf Carlo Mazza eiskalt erwischt. Konter der Gäste aus dem eigenen Drittel heraus. Ein langer Pass auf die linke Seite, vor Enzo Corvi zur Übernahme der Scheibe bereit war. Das Zuspiel von Geri Schneller kam eingespielt, schnell, direkt und präzis. Corvi, später tragischer Held mit vorzeitigem Spielabgang (Spieldauer-Disziplinarstrafe nach hohem Stock mit Verletzung im Gesicht von Daniel Knecht/49:12), erwischte Dennis Volkart mit einem harten Schuss (03:01).

Die Befürchtungen, der EIE werde nun wieder ähnlich wie samstags abgeschlachtet, bewahrheiteten sich nicht. Allerdings machte Chur unheimlichen Druck, nagelte sich minutenlang im Verteidigungsdrittel des EIE fest und nahm Volkart aus allen Positionen und Distanzen unter Dauerbeschuss. Damit bestätige Chur seinen Willen, eine frühe (Vor)-Entscheidung in Dielsdorf herbei führen zu wollen. Chancen zu zahlreichen Toren hatten die Gäste. Chur konnte in der zehnten Minute während 15 Sekunden in doppelter Überzahl agieren. Illnau-Effretikon musste das Diktat dem Gegner überlassen und rüstete sich zur Abwehrschlacht. Allerdings zeigte sich der EIE diesmal weit engagierter als im ersten Spiel. Trotz klarem Chancenplus verpasste Chur den Ausbau seiner Führung und konnte „nur“ mit einem für den EIE allerdings etwas schmeichelhaften 0:1 in die erste Drittelspause.

Was dann folgte war der Auftritt von Steh-Auf-Männchen EIE. Der Mannschaft von Dieter Wieser gehörten im Mitteldrittel klar die ersten zwölf Minuten. Gleich nach Wiederbeginn scheiterte Patrick Lamprecht zwei Mal in Folge an Mazza. Der Ausgleich lag in der Luft. Dann ein Versuch von Roman Hardmeier. Auch hier stand Mazza wie eine Mauer. Als nächster scheiterte Marcel Sommer, ebenfalls am Churer-Schlussmann (23.), wie Daniel Knecht und nochmals Sommer, diesmal bei angezeigter Strafe gegen Lars Arpagaus. Trotz wuchtigem Stockbruch, ein Teil flog weit und hoch gegen die Spielerbank, setzte sich Hardmeier mit seinem Gegner hart auseinander. Wohl zum Erstaunen der Churer lief nun (zu) viel in Richtung Mazza. Illnau-Effretikon verstärkte seine körperbetonte Gangart, forcierte nun die Offensive und wollte unter allen Umständen den Ausgleich. Die aufsässige Spielweise des EIE wurde nicht belohnt. Der zwölfminütige Sturmlauf wurde jäh unterbrochen.

Chur Capricorns wirkte über weite Strecken hervorragend eingespielt und abgestimmt. Teils fast blindlings fanden sich die Spieler, resolut wurde auf Offensive umgestellt. Chur zelebrierte teils seine Treffer eiskalt und sehenswert heraus. Der Unterschied in diesem Spiel hiess Roger Lüdi. Während sich die EIE-Spieler vor Mazza um das Erfolgserlebnis bemühten, sorgte dieser mit einem klassischen Hattrick für die Entscheidung. Steil durch die Mitte von Schwab und Schlegel lanciert, stürmte Lüdi nach Halbzeit (zu diesem Zeitpunkt hiess es in Chur samstags bereits 0:10) auf Volkart los und besorgte stilsicher das 2:0 (31:43). Dann konterte das gleich Trio nochmals. Per Doppelschlag fiel zwei Minuten nach dem zweiten Treffer bereits das 0:3 und Lüdi krönte seinen Auftritt mit einem Heber ins linke hohe Eck (37.).

Das Spiel nahm im Schlussabschnitt an Intensität und gesteigertem Zweikampfverhalten merklich zu. Nun kam es zu gegenseitigen Provokationen. Die Partie war gespickt von Austeilen und Einstecken. Andres Gugel und Marco Häusler liessen phasenweise (zu) viel laufen. Das führte auch dazu, dass nun zusätzlich gesteigerte Emotionen mit ins Spiel kamen und man befürchtete, dass die Stimmung im Erlenpark noch explodieren könnte. Die Strafbank war ein viel besuchter Ort. Corvi verabschiedete sich vorzeitig und lautstark, in dem er seinen Stock wutentbrannt ob seiner Spieldauer-Disziplinarstrafe (Hoher Stock im Verletzung im Gesicht von Daniel Knecht) mehrmals in die Bande drosch und Alex Andjelic signalisierte, dass er eigentlich noch über genügend Kraft verfügt hätte, um die restlichen zehn Minuten auf dem Feld zu überstehen.

Der EHC Illnau-Effretikon gab sich noch keinesfalls geschlagen. Auch nicht, als Schlegel zum 5:0 traf (52.). Auch hier demonstrierte Chur seinem Gegner, wie leicht man eigentlich die Treffer erzielen kann. Nach 115 Minuten und 30 Sekunden Spielzeit dann ein Erfolgserlebnis für den EIE. Nachdem Patrick Lamprecht an Mazza scheiterte, vollstreckte Marcel Sommer zum 1:5. Der EIE holte sich im Schlussdrittel (1:1) noch einen kleinen Teilerfolg. Donnerstags reist der EIE nach Chur, wo am 10. März 2011 kurz nach 22 Uhr vielleicht die Saison 2010/11 für den EHC Illnau-Effretikon zu Ende gehen könnte. Nur ein Hockeywunder gegen Goliath Chur Capricorns kann die Ferien der EIE-Teamverantwortlichen und Spieler jetzt noch verhindern. Trotz der 1:5 Niederlage zeigten sich Dieter Wieser und Michel Zimmermann am Ende zufrieden. „Heute haben wir nun ein ganz anderes Gesicht als samstags in Chur gezeigt“.

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 2. Spiel, Playoff-Halbfinal:– Illnau-Effretikon - Chur Capricorns 1:5 (0:1, 0:3, 1:1).- Erlenpark (Dielsdorf).- SR: Marco Häusler/Andreas Gugel.- 160 Zuschauer.- Tore: 4. Corvi (Schneller) 0:1. 32. Lüdi (Schlegel/Schwab) 0:2. 34. Lüdi (Schlegel/Schwab, Ausschluss Hardmeier) 0:3. 37. Lüdi (Neininger/Kölliker) 0:4. 52. Schlegel (Ausschluss Bolli/Corvi) 0:5. 56. Marcel Sommer (Lamprecht/Knecht) 1:5.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Wiederkehr, Brockhage; Dinkel, Hardmeier; Fusco, Hangartner; Ikanovic; Lamprecht, Knecht, Marcel Sommer; Röder, Bolli, Golob; Hollenstein, Leuthold, Grösser; Ginesta, Meier.- Chur Capricorns: Mazza (Dietschweiler); Koch, Schwab; Müller, Arpagaus; Agha, Camichel; Gerhard; Schlegel, Neininger, Lüdi; Kölliker, Corvi, Schneller; Parpan, Hauser, Roner; Popp, Scheidegger.- Strafen: Illnau-Effretikon 12x2 Minuten; Chur Capricorns 8x2 Minuten; plus 1x5 Minuten plus Spieldauer-Disziplinar (Corvi/hoher Stock).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Patrick Sommer und Erb (beide Schule); 57:15 Time-out Chur Capricorns.- Stand der Best-of-five Serie Halbfinal Playoff: Chur Capricorns – Illnau-Effretikon 2:0; nächstes und drittes Spiel am kommenden Donnerstag, 10. März 2011, Hallenstadion Obere Au Chur (20 Uhr).

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